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Kletterpflanzen schneiden - So geht's

Mehrjährige Kletterpflanzen richtig schneiden – so wird´s gemacht

Für einen gleichmässigen und dichten Wuchs ist es wichtig, Kletterpflanzen an Mauern, Zäunen und Rankelementen zu schneiden.



In den Gärten wachsen Kletterpflanzen an Mauern, Zäunen und Rankhilfen munter empor und verwandeln so leblose Strukturen in wahre Kunstwerke. Doch einige der grünen Schätze neigen zum Übertreiben und müssen in Zaum gehalten werden. Andere kommen mit weniger Schnitt zurecht, doch eine regelmässige Verjüngungskur tut auch ihnen gut. Denn entgegen der weitläufigen Meinung, die Blüte würde nach einem Schnitt ausbleiben, treiben die Himmelsstürmer nur umso dichter und schöner aus, nachdem Gärtner und Gärtnerinnen zur Schere gegriffen und die Triebe richtig eingekürzt haben. Selbstverständlich sind nicht alle Kletterpflanzen gleich, es gibt mehr als 2.000 Arten und daher verschiedenste Wuchsformen und –richtungen. Daher ist es für Gärtner und Gärtnerinnen wichtig zu wissen, wie sie ihre grünen Schätze richtig stutzen, umlenken oder in die Schranken weisen.

Die Basics des Kletterpflanzen-Schnitts

Viele Gärtner und Gärtnerinnen fragen sich, warum sie ihre Kletterpflanzen eigentlich überhaupt einkürzen sollten? Es ist doch geradezu erwünscht, dass unschöne Wände, rissige Fassaden, selbst gezimmerte Rankgerüste oder in die Jahre gekommene Zäune möglichst schnell begrünt und so versteckt werden. Grundsätzlich stimmt das, aber was wie ein einziger grosser Vorteil anmutet, kann auch schnell zur Last werden. Denn die Wuchskraft von Kletterern und Klimmern wird manchmal so zügellos, dass sich die Triebe der Klettermaxen zu einem undurchdringlichen Gewirr verstricken. Das erschwert nicht nur die Pflege der grünen Schönheiten, zudem können sich auch Schädlinge und Krankheiten so unbemerkt ausbreiten. Auch Rankhilfen und Fassaden nehmen schnell Schaden bei unkontrolliertem Wuchs. Deshalb ist es wichtig, Kletterpflanzen regelmässig zu schneiden. Doch dazu müssen Gärtner und Gärtnerinnen ihre Himmelsstürmer zuerst der richtigen Gruppe zuordnen. Denn während einige Pflanzen immergrün sind, ziehen sich andere über die Wintermonate zurück. Wieder andere treiben nur Blätter aus, manche hingegen blühen oder fruchten sogar. Wenn den Gärtnern und Gärtnerinnen klar ist, um welche Kletterpflanzen Arten es sich handelt, dann können die Schnittmassnahmen auch gezielt erfolgen.

Am einfachsten ist es, immergrüne Kletterer zu schneiden. Die beste Zeit für die Massnahme ist der Spätwinter, weil der Austrieb dann noch nicht begonnen hat. Gärtner und Gärtnerinnen entfernen mithilfe einer scharfen Gartenschere im Februar alle störenden Schosse gänzlich und lichten die grüne Wand aus. Dazu müssen ältere Triebe bodennah eingekürzt werden. Jüngeres Holz hingegen müssen Gärtner und Gärtnerinne auf Hüfthöhe schneiden. Die frischen Austriebe garantieren ein dichtes und gesundes Grün, welches auf Augenhöhe zu bewundern ist und nicht erst unter der Dachrinne. Sind die Triebe der immergrünen Kletterpflanzen hingegen stark verfilzt oder von Krankheiten oder Schädlingen befallen, dann dürfen Gärtner und Gärtnerinnen auch drastischere Massnahmen ergreifen. Das Einkürzen sämtlicher Triebe auf Kniehöhe verjüngt und stärkt die Pflanzen und verhilft zu einem guten Neustart.

Blühende und fruchtende Kletterpflanzen schneiden

Kaum etwas ist einladender, als wenn blühende Kletterpflanzen am Zaun oder am Rosenbogen entlang ranken. Auch Sitzplätze unter Rankgerüsten und Pergolen werden dank der duftenden, bunten Himmelsstürmer sofort in eine romantische Dornröschen-Atmosphäre getaucht. Doch selbst die blühenden und fruchtenden Klettermaxen müssen einen Rückschnitt erfahren. Hier gibt es jedoch Unterschiede zwischen den früh- und spätblühenden Arten. Bei allen Kletterpflanzen, die im Frühjahr blühen, werden die Knospen bereits im vorigen Herbst angelegt. Aus diesem Grund müssen sie im Sommer direkt nach dem Flor eingekürzt werden. Findet die Blüte jedoch erst im Sommer statt, dann legen die Pflanzen ihre Knospen im Frühling an, sodass der Spätwinter perfekt für einen Schnitt geeignet ist.

Für diese Massnahmen sollten Gärtner und Gärtnerinnen stets das passende Werkzeug wählen. Die meisten Triebe sind mit einer scharfen Gartenschere gestutzt. Doch manchmal haben die Himmelsstürmer bereits die Flächen in luftiger Höhe begrünt. Dann kann eine Teleskop-Heckenschere helfen, die Pflanzen sicher und effektiv einzukürzen. Bei Zäunen oder Geländern müssen Gärtner und Gärtnerinnen manchmal auch zur Gartensäge greifen, um dicke und harte Zweige abzutrennen. Weil es Pflanzen gibt, die bei Verletzungen eigenständig Sofortmassnahmen ergreifen und Heilsaft produzieren, ist das Tragen von Handschuhen zudem ratsam. So wird die Haut vor eventuellen giftigen oder ätzenden Pflanzensäften geschützt. Grundsätzlich müssen Gärtner und Gärtnerinnen blühende und fruchtende Kletterpflanzen immer am alten Holz schneiden. Dabei dürfen die Seitentriebe aber nicht zu nah an den Haupttrieben abgetrennt werden, da andernfalls ein Neuaustrieb nicht mehr möglich ist.

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