Tipps für's richtige Pflanzen (Kletterpflanzen)

Sowohl einjährige als auch mehrjährige Kletterpflanzen pflanzen ist nicht schwer und schnell von Erfolg gekrönt.



Kletterpflanzen sind nicht nur eine tolle Ergänzung zu Stauden, Sträuchern und Bäumen. Vielmehr begrünen sie den Garten in einer anderen Ebene und strecken ihn somit in die Vertikale. Das hat vor allem für kleinere Gärten entscheidende Vorteile. Darüber hinaus liefern sie mit ihrer Blütenfülle und ihrem üppigen Laub fast das gesamte Jahr über einen Grund zum Freuen. Ob freistehende Pflanzen an einem Obelisk, klassische Kletterer über einer Pergola oder doch üppige Himmelsstürmer an einer Fassade – je nach Verwendungszweck müssen Gärtner und Gärtnerinnen passende Arten wählen. Einjährige Kletterpflanzen können in der Regel ganz einfach aus Samen gezogen werden, während mehrjährige Gehölze meist als Jungpflanzen erworben werden. Doch um Kletterpflanzen zu pflanzen, müssen Gärtner und Gärtnerinnen einige wichtige Punkte beachten. Nur dann kommen die Himmelsstürmer auch wirklich hoch hinaus.

Die meisten einjährigen Kletterpflanzen eignen sich hervorragend, um sich als blühender Sichtschutz an kleinen Rankgerüsten, grossen Obelisken oder langen Zäunen empor zu hangeln. Innerhalb weniger Wochen gewinnen sie an enormer Grösse und wachsen zu einer dichten grünen Wand zusammen. Doch damit Sternwinde, Glockenrebe, Feuerbohne, Zierkürbis und Co. schon im Frühsommer ihre Aufgaben wahrnehmen können, müssen Gärtner und Gärtnerinnen sie am besten im Februar vorziehen. Die Samen sollten zuerst etwa 6 Stunden im Wasser quellen. Anschliessend ist es ratsam, drei bis fünf Samenkörner zusammen in einen Topf mit frischer Aussaaterde zu geben. Bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius und moderater Feuchtigkeit keimen die Samen der Kletterpflanzen sehr schnell. Bereits nach etwa 4 Wochen benötigt der Kindergarten kleine Kletterhilfen in Form von Bambusstäben. Ab Mitte Mai können Gärtner und Gärtnerinnen die jungen Kletterpflanzen dann ins Freiland setzen. Mit einem deutlichen Wuchsvorsprung blühen sie früher als ihre Kollegen aus der Freilandkultur.

Doch die Aussaat von einjährigen Kletterpflanzen direkt ins Freiland hat auch einige Vorteile. Vor allem die kombinierte Saat garantiert einen besonders langen Flor und fast unbegrenztes Grün. Denn wenn die vorgezogenen einjährigen Kletterpflanzen verblüht sind und unansehnlich verwelken, haben die im Freiland gesäten einjährigen Kletterpflanzen ihren Auftritt. Sie überwuchern die verblühten Kollegen mit ihrem frischen Blattwerk und lenken dank der bunten Blüten die Blicke auf die schönen Seiten des Gartens. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn Gärtner und Gärtnerinnen im Mai ihre vorgezogenen Kletterpflanzen pflanzen und zugleich in den Lücken dazwischen auch noch den Nachschub sichern. Bei ausreichend Feuchtigkeit stellt sich schon bald ein tolles Bild der trauten Zweisamkeit ein – vorausgesetzt, die Rankhilfen genügen.

Wer langfristig Kletterpflanzen ein Zuhause geben möchte, hat mit Clematis, Blauregen, Geissblatt oder Rosen genau die passenden Kandidaten gefunden. Bevor Gärtner und Gärtnerinnen aber ihre mehrjährigen Kletterpflanzen pflanzen, sollten sie sich ausreichend Gedanken zur richtigen Rankhilfe machen. Alle Kletterer geben sich mit Drahtseilen, Rankgerüsten oder Obelisken zufrieden und wachsen in sicherem Abstand zu Fassade, Wand und Co. Auch Bäume und Sträucher werden von Kletterern nicht bedrängt. Anders sieht es bei Klimmern aus. Sie verleihen selbst tristen Wänden und kahlen Mauern einen stimmungsvollen Rahmen, weil sie grosse Bereiche schon nach wenigen Jahren zuverlässig begrünt haben. Doch Klimmer können an Fassaden auch Schäden verursachen, wenn diese nicht intakt sind. Und für Bäumen sind die starken Klimmer oft zu mächtig, sodass sie erwürgt oder erdrückt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, Klimmer und Hilfe aufeinander abzustimmen.

Um mehrjährige Kletterpflanzen zu pflanzen, müssen Gärtner und Gärtnerinnen eine passende Stelle aussuchen. Die Berücksichtigung individueller Vorlieben in Bezug auf Lichteinfall, Bodenzusammensetzung und Nährstoffdichte ist entscheidend für die Gesundheit und Wuchsfreudigkeit der Gehölze. Um mehrjährige Kletterpflanzen zu pflanzen, muss ein etwa 30 tiefes Loch ausgehoben werden. Dieses sollten Gärtner und Gärtnerinnen mit einem Pflanzerde-Humus-Sand-Gemisch zu etwa 1/3 auffüllen. Ist eine Rankhilfe notwendig, muss diese direkt in das Pflanzloch gesetzt werden. Anschliessend setzen Gärtner und Gärtnerinnen die Jungpflanze ein und wässern diese gut. Die Oberkante des Wurzelballens der Kletterpflanze sollte mit dem Erdniveau abschliessen. Dann wird das Pflanzloch mit dem Erdaushub aufgefüllt und der gesamte Wurzelbereich noch einmal gründlich gewässert. In der ersten Zeit kann es sinnvoll sein, die Kletterpflanze weiterhin zu giessen, bis sie ausreichend Wurzeln in die Tiefe gebildet hat und munter in die Höhe schiesst.